Neuseeland: Tongariro Alpine Crossing – Die schönste Wanderung in Neuseeland

Der Tongariro Alpine Crossing Trail gilt als eine der schönsten Wanderungen Neuseelands. Nicht zu Unrecht, wie wir finden. Mit einer Länge von 19,4 km führt die Strecke dich durch aktives Vulkangebiet und bietet faszinierende Ausblicke über eine einzigartige und vielseitige Landschaft, die übrigens besondere Bekanntheit durch die Herr der Ringe Filme erlangt hat. Der Trail wird auf Grund seiner Länge, der unvorhersehbaren Wetterverhältnisse und teils starken Steigungen als schwierig eingestuft und sollte nicht unterschätzt werden. Grundsätzlich ist die Wanderung aber für alle mit ein einem kleinen Grundlevel an Fitness und ein wenig Durchhaltevermögen machbar. In diesem Artikel erzählen wir dir, was dich dort erwartet und verraten dir wertvolle Tipps für deine Tour auf dem Tongariro Alpine Crossing Trail.

So bereitest Du dich auf die Wanderung vor

Für die 6 bis 7 stündige Wanderung solltest du dich gut vorbereiten. Neben ausreichend Wasser (mind. 2 Liter Wasser pro Person), sowie ein paar Lebensmitteln (wir hatten Butterbrote, Müsliriegel und Bananen dabei) ist ein Sonnenschutz sehr wichtig. Auf dem Weg gibt es so gut wie keinen Schatten und damit keinen Schutz vor der Sonne. Sonnenmilch, Kopfbedeckung und Sonnenbrille sollten unbedingt mit ins Gepäck. Mit der Brille schützt du dich zusätzlich vor fliegendem Sand. Da die Temperaturen sehr variieren, solltest du auf jeden Fall auch wind- und regendichte Kleidung mitnehmen. Auch im Sommer kann es auf Teilen der Strecke plötzlich sehr kalt werden.Wir waren mit Top/T-Shirt, Fleecepulli und Regenjacke perfekt ausgerüstet. Unabdingbar ist festes Schuhwerk, bestenfalls vernünftige Wanderschuhe, denn ein Teil der Strecke führt durch tiefes Geröll, wo es immer wieder zu Unfällen kommt. Für uns war dies der schwierigste Teil der Strecke und wir waren froh, gute Wanderschuhe an den Füßen zu haben.

Wie komme ich zum Start der Wanderung?

Der Start der Wanderung befindet sich am Mangatepopo Car Park. Sofern du die komplette Wanderung laufen möchtest, ist das parken hier allerdings keine Option, da die Parkzeit auf 4 Stunden beschränkt ist. Einige Leute stellen ihr Fahrzeug dort ab, laufen nur einen Teil der Strecke und dann wieder zurück zum Parkplatz. Für uns definitiv keine Alternative, da man sich für den Tongariro Alpine Crossing auf jeden Fall Zeit nehmen sollte, um das Erlebnis voll aufzunehmen und die einzigartige Landschaft dort zu genießen.

Sofern du den Trail also komplett laufen möchtest gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder buchst du ein Shuttle, welches dich von deiner Unterkunft zum Startpunkt des Weges bringt und am Ende wieder einsammelt oder du parkst dein Fahrzeug am Ketatahi Car Park, dem Endpunkt der Wanderung. Von dort aus bringt dich ein von dir zuvor gebuchtes Shuttle zum Start der Wanderung, so dass du, sobald du am Ende des Trails ankommst, einfach nur in dein Fahrzeug steigen musst und wieder in deine Unterkunft fahren kannst. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden und waren auch ganz froh darüber, als wir einige Menschen am Ende des Trails beobachtet haben, die sehnsüchtig auf ihr Shuttle warteten.

Die Kosten für Parken und Shuttlebus sind nicht günstig: Für beides zusammen zahlst du insgesamt 45 NZD pro Person.

Alternativ kannst du kostenlos auf dem seitlichen Grünstreifen des State Highway 46 parken. Aber bitte denke daran, dass dein Fahrzeug hier natürlich nicht vor Einbruch geschützt ist. 

Weitere Informationen zur Anfahrt und dem Shuttle-Service findest du hier.

Die Wanderung kann beginnen!

Die ersten Kilometer gestaltet sich der Trail recht gemütlich. Die Wege sind gut ausgebaut und bei den sanften Anstiegen helfen Treppen. Nach circa 1 Stunde haben wir den ersten Teil der Wanderung zu den Soda Springs hinter uns gebracht. Wir ertappen uns bei dem Gedanken „Geht doch! Das haben wir uns schwieriger vorgestellt“. Das wird es auch noch, versprochen!  

Der leichte Teil ist geschafft, jetzt kommt der Aufstieg.

Nach einer kleinen Pause an den Soda Springs geht es über den South Crater hinauf zum höchsten Punkt des Tracks, dem 1886 m hohen und immer noch aktiven Red Crater. Wir merken schnell, dass der Anstieg immer steiler wird. Die meiste Zeit begleiten uns Treppen, zwischendurch tauchen immer wieder Warnschilder auf, die darauf hinweisen, diese Wanderung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und im Zweifel lieber umzukehren. Je länger sich der Aufstieg zieht, desto öfter fragen wir uns „Wann haben wir es endlich geschafft?“. Es ist anstrengend, kräftezehrend und die Beine werden müde. Nach circa 2 Stunden erreichen wir den Schicksalsberg aus Herr der Ringe und für uns geht damit ein großer Bucketlist-Traum in Erfüllung. Wir sind happy, doch der für uns schwierigste Teil der Wanderung liegt noch vor uns. Der letzte Abschnitt des Trails besteht nur noch aus Geröll und Steinen, die den Aufstieg zum Red Crater zu einer echten Herausforderung machen. Es ist windig, steil und immer wieder rutschen uns unfreiwillig die Füße durchs Geröll. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht umknickt oder ausrutscht. Wie manche hier nur in Flip Flops oder leichten Sneakern wandern können ist uns ein Rätsel. Während einer kleinen Pause beobachten wir, wie ein Rettungshubschrauber landet und eine verletzte Person abtransportiert. Oben angekommen sind aber alle Anstrengungen schnell vergessen, denn dort genießen wir einen atemberaubenden Blick in den rotleuchtenden Krater und auf die smaragdgrünen Emerald Lakes. Was für ein Anblick, was für eine wunderschöne Landschaft. Genau so müssen sich Frodo und Sam aus dem Herrn der Ringe gefühlt haben, als sie nach ihrer beschwerlichen Reise durch Mordor den Schicksalsberg erreicht haben. 

Oben angekommen! Auf gehts zum letzten Teil der Strecke.

Der Abstieg zu den Emerald Lakes ist auf Grund es Gerölls nochmal ziemlich rutschig, in diesem Fall hätten wir uns tatsächlich ein paar Wanderstöcke gewünscht. Der schwierige Teil ist endlich geschafft und die letzten Kilometer der Wanderung sind zum großen Teil wieder gut ausgebaut, mit leicht zu begehenden Wegen und Treppen. Der Weg gestaltet sich abwechslungsreich, führt vorbei an heißen Quellen und endet letztendlich in einem kleinen Regenwaldgebiet, bevor es für uns von dort die letzten 1000 Meter zum Ketetahi Carpark geht.

Unser Fazit

Wir sind stolz und glücklich die Wanderung durchgezogen zu haben, denn wir sind so einige Male an unsere Grenzen gekommen. Dafür wurden wir mit einem einmaligen Erlebnis und einer wirklich atemberaubenden Landschaft belohnt. Der Tongariro Alpine Crossing Trail ist absolut eindrucksvoll und gehört ganz klar zu den schönsten Wanderungen, die wir jemals gemacht haben. Wir würden das Erlebnis jederzeit wiederholen und allen empfehlen, die gerne wandern und deren Fitnesslevel zumindest gut und durchhaltend ist. Auf der Strecke gibt es einige leichte Abschnitte, jede Menge Toiletten und Möglichkeiten eine Rast einzulegen. Eine gute Vorbereitung und Ausrüstung ist hier bereits die halbe Miete.

Unterkunftstipp

 

Als Ausgangspunkt für die Wanderung haben wir direkt im Nationalpark in Howards Mountain Lodge übernachtet. Die Zimmer sind kostengünstig und die Lage perfekt. In der Unterkunft gibt es eine Gemeinschaftsküche. Wir empfehlen dir allerdings nach einem Zimmer in der oberen Etage zu fragen, da die Lodge sehr beliebt ist und das ständige Knallen der Eingangstür in dem hellhörigen Gebäude doch ein wenig nervig werden kann.

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Hast du den Tongariro Alpine Crossing ebenfalls schon gemacht? Wie hat es dir gefallen? Wir freuen uns über zusätzliche Tipps und deine Erfahrungen in den Kommentaren!

  

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