Auf ins Abenteuer Weltreise: Mit dem Auto durch Costa Rica

Unsere Mietwagen-Rundreise ging insgesamt knapp 7 Wochen. Wir haben uns vor unserer Weltreise dazu entschieden, uns Zeit zu nehmen und keine Länderjagd zu betreiben. Aber wir müssen sagen, selbst in der langen Zeit haben wir bei weitem noch nicht alle Ecken dieses wundervollen Landes gesehen. In Costa Rica reiht sich ein Traumstrand an den nächsten, das Land wimmelt nur so vor Nationalparks und Wandermöglichkeiten und nirgends zuvor haben wir so viele wild lebende Tiere in ihrer natürlichen Umgebung gesehen. Dazu gibt es etliche Möglichkeiten für Abenteuerlustige und Sportbegeisterte, aber auch traumhafte Hotels, für diejenigen, die es gerne ruhig und entspannt mögen.

Unsere Rundreise starteten wir in San Jose. Die Route haben wir komplett selber erstellt und ganz nach unseren Interessen geplant. Wie genau unser Abenteuer aussah, könnt ihr in unserem Reisebericht nachlesen. 

Auf ins Abenteuer Weltreise: Mit dem Auto durch Costa Rica

Anreise

Dienstag, der 30.03.2021 – oder auch der Tag an dem unsere Weltreise begann. Was für ein Gefühl. Es war merkwürdig nun tatsächlich die Rucksäcke aufzuschnallen und nicht zu wissen, wie es weitergehen wird. Monatelang hatten wir Zeit um uns auf diesen Tag vorzubereiten – aber wie bereitet man sich darauf vor, einfach frei zu sein und eben nicht mehr alles planen zu müssen? Wird das alles klappen? Wann werden wir wieder da sein? Was werden wir alles erleben? Dieses Gefühl einfach loszulassen ist eine Mischung aus Angst und absoluter Freude. Alles was wir wussten ist, dass die Zeit unseres Lebens vor uns liegen wird.

Saschas Vater brachte uns morgens zum Hauptbahnhof in Duisburg, von dem aus wir dann mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen gefahren sind. Am Flughafen lief alles reibungslos und Schwups, saßen wir schon im Flieger nach San Jose. Als wir nach knapp 12 Stunden ankamen, war es bereits dunkel in Costa Rica und alles was wir sahen, waren dunkle, waldbedeckte Berge, deren Schönheit man schon erahnen konnte. Nachdem wir es problemlos und schnell durch die Passkontrolle geschafft hatten, ging es für uns zum Alamo Mietwagenschalter. Wir waren etwas überrascht, da der Mietwagen laut Buchung direkt im Terminal abgeholt werden konnte. Stattdessen fuhren wir mit einem Shuttlebus 30 Minuten durch den Stadtverkehr zu unserer Mietwagenstation, wo wir dann letzten Endes unseren Wagen bekamen. Wir hatten uns für die erste Nacht ein Hotelzimmer direkt am Flughafen genommen, daher mussten wir den Weg im Dunkeln wieder zurückfinden. Unser Navi fand die Adresse nicht, da es in Costa Rica leider sehr oft keine richtigen Adressen gibt und viele Straßen keinen Namen haben, dazu war die Hauptstraße in einer Richtung gesperrt. Wir irrten ziemlich umher, versuchten uns zu orientieren und schafften es nach nochmal gut 2 Stunden dann letztendlich zu unserem Hotel. Puh, waren wir erledigt.

Tortuguero

Nach unserer Ankunft in San Jose, erwartete uns am nächsten Tag direkt unser erster Stop. Der Nationalpark Tortuguero liegt in der Provinz Limón und ist nur über ein Boot bzw. Flugzeug zu erreichen. Die Fahrt mit dem Auto von San José zur Bootsablegestelle (Embarcadero a Tortuguero) in La Pavona dauerte ca. 3 Stunden. Das Wetter wechselte im Minutentakt von Sonnenschein zu Starkregen, die Autofahrt war aber alles in allem sehr entspannt. Angekommen an der Ablagestelle konnten wir unseren Mietwagen für 10$/Nacht auf einem bewachten Parkplatz abstellen und wurden danach zu einem Restaurant begleitet, in dem wir auf unser Boot warten konnten. Unsere Fähre war ein eigenes Shuttle unserer Unterkunft, der Mawamba Lodge. Es gibt aber auch einen öffentlichen Bootsservice, welcher an Wochentagen um 6:30, 9:00, 12:00, 14:00 und 16:00 Uhr zur Verfügung steht. Am Samstag und Sonntag sind die Abfahrtszeiten: 6:00, 9:00, 13:00 und 16:00 Uhr.  Während der Bootsfahrt konnten wir bereits erste Tiere wie z.B. das amerikanische Krokodil entdecken und erreichten nach ca. 1,5 Stunden unsere Unterkunft.

Angekommen in unserer Lodge wurden wir mit Cocktails begrüßt und es kam direkt tropisches Urlaubsfeeling auf. Die Mawamba Lodge ist eine wirklich schöne und große Anlage und liegt genau zwischen Fluss und Strand.

Das fussläufig erreichbare Dorfzentrum von Tortuguero ist ein herrlich lebendiges, buntes Örtchen, in dem man das karibische Flair spürt. Es gibt dort mehrere kleinere Supermärkte, so wie einige Bars und Restaurants. Ganz spontan waren wir in „The Big Bamboo“ Pizza essen. Das kleine Restaurant liegt ziemlich direkt am Ortseingang und wir wurden dort herzlich empfangen und bedient. Dort gibt es u.a. leckere Pizzen und super Cocktails.

Den Tortuguero-Nationalpark kann man nur per Boot, in Kombination mit geführten Touren, erreichen. Wir waren insgesamt 3 Nächte in Tortuguero und haben uns für eine Bootstour und eine Nachtwanderung entschieden. Die Bootstour dauert ca. 2,5 Stunden. Man fährt einige Kilometer den Fluss hinauf um anschließend über die seitlichen Kanäle in den Dschungel einzutauchen. Dank des geschulten Auges unseres Guide Steven, konnten wir einige (gut getarnte) Tiere entdecken. Die erste Nachtwanderung beginnt um 17.30 Uhr (um 18 Uhr wird es in Costa Rica bereits stockdunkel) und findet, nach einer kurzen Bootsfahrt, in einem dafür geeigneten Dschungelgebiet statt. Um die Besucher nicht den Gefahren eines Schlangenbisses, Infektionen oder Krokodilen auszusetzen, wurde dort ein Trail errichtet, welcher aus einem höher gelegenen Betonweg und einer Sicherheitsleine besteht. So hat man jederzeit festen Boden unter den Füssen. Dennoch sollte man aufpassen, wo man hintritt oder hinfasst, denn vor Ort befinden sich einige der giftigsten Tiere Costa Ricas wie z.B. die brasilianische Wanderspinne oder die sehr aggressive Terciopelo-Lanzenotter (Fer-de-lance Schlange). Viele davon verstecken sich unter Blättern oder ähnlichem.

Sowohl die Bootstour, als auch die Nachttour können wir uneingeschränkt empfehlen. Gerade zum Einstieg ist es in Costa Rica hilfreich einen Guide mit einem geschulten Auge dabei zu haben. Die Guides erklären einem worauf man achten muss, um selbst die kleinsten und unscheinbarsten Tiere zu entdecken und erzählen einem außerdem viele Details und interessante Geschichten über die einheimische Tierwelt. Dieses Wissen hat uns auf unserer weiteren Reise geholfen, Dinge zu verstehen und auch ohne Hilfe viele frei-lebende Tiere zu entdecken.

Das Baden in Tortuguero ist übrigens auf Grund der starken Strömung nicht zu empfehlen. Die Kraft des Meeres ist hier nicht zu unterschätzen. Dafür wird man aber mit einem traumhaftem, wilden Naturstrand entschädigt. Überall liegen Kokosnüsse und man fühlt sich ein wenig, als wäre man auf einer einsamen Insel gestrandet.

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La Fortuna

Wieder angekommen an der Ablagestelle in La Pavona ging es für uns mit dem Auto nach La Fortuna. Die Fahrt dorthin dauert ca. 3 Stunden und war wieder super entspannt. La Fortuna ist ein kleines, lebendiges Städtchen, einige Kilometer entfernt am Fuß des Vulkans Arenal. Im Zentrum befindet sich ein schöner Stadtpark, welcher zum spazieren gehen oder verweilen einlädt. Es gibt dort tolle Restaurants, Cafés und Bars mit Gerichten und leckeren Cocktails zu nicht übertrieben-touristischen Preisen. Besonders gefallen hat uns das Organico Fortuna. Der Fokus liegt hier auf frischem Healthy Food mit einer großen Auswahl an vegetarischen bzw. veganen Gerichten und Getränken (Unser Tip: Unbedingt das „Green Volcano Sandwich“ probieren.)

Übernachtet haben wir im Apartmentos Equipados RyA del Volcán, wo wir uns sehr wohl gefühlt haben. Das Preis -Leistungsverhältnis war hier für uns unschlagbar.

Unser erster Ausflug in La Fortuna führte uns zum Wanderweg Vulkan Arenal 1986. Den Eintritt kann man mit 17$ pro Person schon als Wucher bezeichnen. Alternativ gibt es natürlich auch einige, kostenfreie Wanderwege in der Umgebung. Wir haben uns auf Grund einiger Empfehlungen trotzdem für diese Wanderung entschieden. Ein ca. 4km langer Rundweg führt an verschiedenen Aussichtspunkten vorbei durch eine herrliche Vulkanlandschaft. Der gesamte Trail ist gut ausgeschildert und auch für Wanderanfänger geeignet.

Das vermutlich beliebteste Ausflugsziel in der Region ist der La Fortuna Wasserfall, welcher rund 10 Minuten Autofahrt von der Stadt entfernt liegt. Um zum Wasserfall zu gelangen, muss man knapp 530 Stufen hinab (und hinterher wieder hinauf ..) laufen. Von einer Steilen Klippe des Vulkans Cherro Chato stürzt sich der Wasserfall rund 61 Meter in die Tiefe. Man kann dort in Seelenruhe baden, picknicken oder einfach die wundervolle Natur des Regenwaldes genießen. Der Eintritt ist mit 18$ pro Person allerdings auch wieder ziemlich happig, trotzdem hatten wir dort eine wunderbare Zeit und würden euch auf jeden Fall empfehlen, diesen Wasserfall zu besuchen.

Rund um La Fortuna gibt es außerdem eine Menge heißer Quellen in unterschiedlicher Preiskategorie. Eine beliebte, kostenlose Quelle ist der Rio Chollin. Ein Zugang gegenüber dem Tabacon Resort & Spa führt unter eine Brücke hindurch zu dem Fluss mit vielen Bademöglichkeiten. Dieser Ort ist auch bei den Einheimischen sehr beliebt und kann teils sehr überlaufen sein. Wir waren selber nicht dort baden, da uns unser Vermieter auf Grund von einer möglichen bakteriellen Hautinfektion abgeraten hat.

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Rincon de la Vieja

Als nächstes Ziel erwartete uns die Provinz Guanacaste, wo wir mehrer Übernachtungen in der sehr schön gelegenen Rinconcito Lodge eingeplant hatten. Die Fahrt dauerte wieder ca. 3 Stunden und unser Navi führte uns immer wieder auf schlecht befahrbare Schleichwege. Wir sind irgendwann dazu über gegangen, parallel Google Maps zu nutzen, da die Route hier einfach verlässlicher angezeigt wurde.

Ganz oben auf unserer To-Do Liste in Rincon de la Vieja stand der Ausflug in den Nationalpark rund um den gleichnamigen Vulkan. Der Eintritt in den Park kostete uns 15 $ pro Person und wir benötigten auf Grund der Corona-Maßnahmen für den Einlass unseren Ausweis. Der erste Trail dort war für uns der „Fumarolic Lagoon and Water Post Loop“, welcher mit seinem 4km langen Rundweg auch bestens für Hikinganfänger geeignet ist. Vorbei an rauchenden Schwefelschwaden, blubbernden Erdlöchern und dichtem Regenwald bekommt man auch eine Menge Tiere zu sehen. Der zweite Trail des Tages führte uns zum La Cangreja Wasserfall. Der Wanderweg zählt mit seiner Länge von über 10 km zu den moderateren Wanderungen und ist auf Grund seiner verschiedenen Steigungen auf unterschiedlichstem Gelände nicht zu unterschätzen. Einen großen Teil des Weges läuft man durch den Regenwald – es kann jederzeit zu plötzlichen Gewittern und Starkregen kommen, daher empfehlen wir unbedingt gute Schuhe und eine Regenjacke mitzunehmen. Außerdem solltet ihr genügend Trinkwasser dabei haben, aber daran sollte man eh immer denken. Der Trail ist definitiv für die ein oder andere Überraschung gut und bietet neben einer sehr abwechslungsreiche Landschaft einen wunderschönen Wasserfall als Höhepunkt.

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Monteverde

Für unsere Zeit an unserem nächsten Stop Monteverde haben wir uns eine ganz besondere Unterkunft rausgesucht. Nach der 3 stündigen Fahrt von Rincon de la Veija aus erreichten wir unser Hotel Chira Glamping. Auf einer großen, nicht einsehbaren, Terrasse mit langer überdachter Küchentheke steht ein sehr komfortables Igluzelt, welches im Inneren eher an ein schön eingerichtetes Hotelzimmer erinnert. Die Anlage mit ingesamt 4 Igluzelten steht mitten im Nebelwald und ist wirklich ein tolles Erlebnis.

Leider hatten wir in Monteverde durchgehend schlechtes Wetter, in Form von Sturm, Dauer-Regen und Gewitter. Daher haben wir es uns überwiegend in unserer tollen Unterkunft gemütlich gemacht. Als das Wetter sich mal ein wenig aufklärte, haben wir die Zeit für einen Ausflug in den Selvatura Adventure Park genutzt. Wer den Nebelwald in Monteverde mal aus der Vogelperspektive betrachten möchte, ist hier genau richtig. Die verschiedenen Bereiche des Parks sind über Hängebrücken miteinander verbunden, welche einen tollen Ausblick über die Baumwipfel des umliegenden Nebelwaldes bieten. Der Treetop Walkway besteht aus insgesamt 8 Brücken, welche man auf einem insgesamt 3km langen Wanderweg überquert. Die einzelnen Brücken sind zwischen 50-170 Meter lang und 36-60 Meter hoch. Und wem das nicht aufregend genug ist, der kann zudem an einer Zip-Line durch den Dschungel rasen. Für den Eintritt in den Hängebrückenbereich haben wir pro Person knapp 57 $ bezahlt. Wie ihr merkt, Ausflüge in Costa Rica sind alles andere als günstig. Hier macht es Sinn, im Vorhinein zu überlegen, was man wirklich sehen möchte und was nicht.

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Samara

Nach dem Glamping-Erlebnis ging es für uns in das von Monteverde mit dem Auto ca. 3 Stunden entfernte Pazifik-Städtchen Samara. Der kleine Ort ist besonders für seine schönen Strände bekannt. In und rund um Samara tummelt sich das Leben in unzähligen Bars und sich aneinanderreihenden Traumstränden. Zu unserem Lieblingsstrand haben wir den Playa Carrillo ernannt. Er ist weitläufig, ruhig, voller Palmen, Picknickplätzen und lädt wunderbar zum Baden ein. 

Unser Highlight in Samara war ein Ausflug zum Macaw Recovery Network in Islita. Die private Organisation setzt sich dafür ein, verletzte oder gerettet Aras zu rehabilitieren und wieder auszuwildern. Weltweit gibt es nämlich nur noch 20 – 50.000 rote und 500-1.000 grüne Aras. Der grüne Ara ist in großer Gefahr auszusterben, vor allem durch den Verlust ihres natürlichen Lebensraumes und der Zerstörung von Bergmandelbäumen. Diese Bäume nutzen die Tiere zum nisten. Wer mehr Informationen über die Arbeit des Macaw Recovery Networks haben möchte kann gerne unter www.macawrecoverynetwork.org vorbeischauen.

Ujarrás

Wieder zurück im zentralen Costa Rica, in der Provinz Cartago, blieben wir für zwei Nächte in dem kleinen Dorf Ujarrás, von dem aus wir unsere Ausflüge starteten. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 5 Stunden. Das Dorf liegt im wundervollen Orosi-Tal, der ältesten Kulturlandschaft Costa Ricas. Unser Highlight dort war der Besuch des Tapanti Nationalparks. Der Weg dorthin führte uns durch bunte Dörfer, über klapprige Brücken, vorbei an Hügeln mit Kaffeeplantagen. Angekommen im Nationalpark, hatten wir das Glück, die üppige Vegetation des Dschungels, die faszinierenden Wasserfälle und den wunderbaren Fluss Orosi ganz für uns alleine zu haben. Auf Grund der Corona-Situation muss man übrigens in vielen Nationalparks Costa Ricas, die Tickets vorab online unter www.serviciosenlinea.sinac.go.cr buchen. So auch im Tapanti Nationalpark. Wir hatten das leider vergessen, aber zum Glück lies uns die nette Mitarbeiterin einfach umsonst rein. Barzahlung ist nämlich leider auch nicht immer möglich. 

Auf dem Rückweg nach Ujarrás haben wir einen Stop in der Stadt Orosi (gleicher Name wie der Fluß) eingelegt. Diese ist besonders für Liebhaber historischer Bauwerke interessant, denn hier steht die älteste (erbaut in 1743), sich noch in Nutzung befindende, Kirche Costa Ricas.

Puerto Viejo

Nach unserem kurzen Ausflug ins Landesinnere, war es für uns wieder Zeit für etwas Beach-Feeling. Diesmal ging es für uns an die karibische Küste, in die Region Limon. Die Fahrt nach Puerto Viejo war anstrengend und wir standen einen großen Teil der Anreise über im Stau. Ziemlich erschöpft erreichten wir nach ca. 5 Stunden unsere Unterkunft, die El Nido Lodge. Die Lodge wird von einer netten italienischen Auswanderer-Familie geführt, inklusive eigenem Restaurant und Pizzaofen (yummi!). 

Neben den vielen tollen Stränden (z.B. Playa Chiquita und Playa Punta Uva) war unser Highlight der Region der Cahuita National Park. Der Park hat zwei Eingänge, zwischen denen ein ca. 8 km langer Wanderweg führt. Möchte man den kompletten Trail laufen, muss man beachten, dass insgesamt auch 2 Flussausläufe zu durchqueren sind. Die Flüsse sind zwar nicht breit, aber tief und es leben dort Krokodile. Daher empfiehlt es sich einen Umweg durchs seichte Meer zu nehmen, welches nicht ganz so tief und trüb ist. 

Wir waren an zwei Tagen im Park und sind einmal aus Richtung Haupteingang in Cahuita gewandert und einmal vom Eingang Puerto Vargas aus. Der Eintritt in Cahuita läuft auf freiwilliger Spendenbasis, der Eintritt von Puerto Vargas kostet 6 $.

Im Park konnten wir sehr viele Tiere beobachten, unter anderem Brüllaffen, Kolibris, Faultiere, Waschbären, Leguane, Einsiedlerkrebse, die gefährliche Greifschwanz-Lanzenotter und einige freche Kapuzineraffen, welche uns recht aggressiv um unsere Kekse gebracht haben. Also öffnet besser kein Essen im Park, die kleinen Gauner sind ziemlich flink und aufdringlich. 😉

Ein weiterer Park in der Nähe, den wir besucht haben, ist der Gandoca-Manzanillo Nationalpark. Der Eintritt beruht auch hier auf freiwilliger Spendenbasis. Man zahlt einfach so viel, wie man für angebracht hält. Der Park ist an sich sehr schön, allerdings sind die Wanderwege nicht sehr gepflegt und sehr matschig. Wir waren die überwiegende Zeit damit beschäftigt uns nicht in den Matsch zu hauen und sind dann irgendwann frustriert umgekehrt. Im Park gibt es dennoch auch immer wieder schöne Strandabschnitte, an denen man baden kann.

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Tres Equis

Auf dem Weg nach San Gerade de Dota haben wir einen Stopover in dem Örtchen Tres Equis gemacht. Wir haben uns für eine Nacht in einem Zelt auf der Farm Finca Tres Equis eingemietet und hätten wir gewusst, wie wundervoll es dort ist, wären wir definitiv länger geblieben. Die Fahrt nach Tres Equis dauerte nur ca. 2,5 Stunden.

Unser Zelt lag auf einem hochgelegenen Plateau, von dem aus man einen herrlichen Ausblick auf die Farm, die umliegenden Kakaoplantagen und den Vulkan Turrialba genießen konnte. WIFI gab es dort nicht, wir waren dort oben einfach komplett für uns und konnten, während wir die friedliche Idylle der Gegend genossen, in kürzester Zeit komplett entschleunigen. Es war einer der schönsten Orte während unserer Costa Rica-Reise und uns kam die Zeit dort viel länger vor, als sie war. Wer möchte kann direkt vor Ort auch Reitausflüge, Rafting oder Wandertouren planen.

Das Zelt an sich ist spartanisch eingerichtet, hat aber alles was man benötigt. Ein super bequemes Bett und einige Sitzgelegenheiten. Im Außenbereich befindet sich eine kleine Kochnische und das WC/die Dusche. Den Abend in Tres Equis haben wir auf der Terrasse vor unserem Zelt gemütlich ausklingen lassen und den Sonnenuntergang mit Blick auf den Vulkan bewundert.

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San Gerardo de Dota

Nach einer erholsamen Nacht ging es für uns am nächsten Tag in das von Tres Equis mit dem Auto ca. 3 Stunden entfernte San Gerardo de Dota. Die Fahrt dorthin ist ziemlich abenteuerlich und wir waren überrascht wie kalt es dort war. Hier kam zum ersten Mal unser Fleecepulli zum Einsatz und vor allem Nachts haben wir trotz mehrerer Decken bitterlich gefroren. Das lag aber überwiegend an unserem Zimmer, welches einfach komplett runtergekühlt war – wir bekamen einen kleinen Heizlüfter, der aber auf Grund der Größe des Raumes nicht viel bewirken konnte. 

Daher blieb uns nur, uns mit viel Bewegung auf Temperatur zu halten. Im Nationalpark Los Quetzales haben wir versucht den gleichnamigen Vogel zu erspähen. Leider konnten wir keinen Quetzal, auch Göttervogel genannt, entdecken, aber die Wanderung durch den Park war dennoch sehr schön. Der Park liegt an der Talamanca-Gebirgskette auf einer Höhe von 2000-3000 Metern und ist Teil des Nebelwaldsystems in Costa Rica. Der Eintrittspreis beträgt 10 $ pro Person.

Uvita

Unser nächstes Ziel lag ca. 3 Autostunden von San Gerade de Dota entfernt. In Uvita, welches in der Provinz Puntarenas an der Pazifikküste liegt, hatten wir uns für einige Tage in eine schönes, privatgeführte Ferienhaus in Strandnähe eingemietet. Uvita ist ein etwas größerer Ort und bietet daher auch viele Möglichkeiten Essen zu gehen oder in einem großen Supermarkt einzukaufen. Unser erster Ausflug ging an den Catarata Uvita Wasserfall, welcher in einem kleinen parkähnlichen Gebiet liegt. Der Eintritt kostet umgerechnet ca. 2,70€ pro Person. Zum Wasserfall führt ein Weg an dessen Rändern immer wieder „Absprungstellen“ angebracht sind, an denen man einfach in den Fluss springen kann. Wasserschuhe sollten man im besten Fall dabei haben, da der Weg auch durch einen kleinen Fluss führt. Dort bekommt man unweigerlich nasse Füsse und zudem kann es sehr rutschig werden. Der wirklich sehr schöne Wasserfall und sein Becken mit angrenzendem Fluss wird von Einheimischen und Touristen gerne zum baden und plantschen besucht. Mutige können den Wasserfall, welcher unter den Wasser wie eine natürliche Steinrutsche geformt ist, auch herunterrutschen.

Ein weiterer Ausflug führte uns in den Nationalpark Marino Ballena, welcher von unserer Unterkunft fussläufig zu erreichen war. Der Park besteht aus dem wirklich endlos weiten Playa Marino Ballena und dem am Strand entlang laufenden Dschungelgebiets. Man kann entweder den Strand entlang laufen oder den Weg neben dem Strand nehmen. Perfekt also für einen Rundgang. Zu beobachten gibt es eine Menge Kapuziner- und Brüllaffen in den Baumkronen, sowie farbenprächtige rote Aras. Die Wanderung kann man mit einer kühlen Kokosnuss von einem der Verkäufer am Ein- und Ausgang abschließen. Wer in Uvita übrigens auf der Suche nach leckerem Gebäck ist sollte mal bei der Bagel Time Bakery vorbeischauen. Neben köstlichen Bagels, deren Belag man selber zusammenstellen kann, gibt es hier auch sehr leckere Gebäck- und Kuchenstücke. Die Bagels schmecken wie frisch aus New York City eingeflogen, absolut lecker.

Manuel Antonio

Weiter ging es für uns in das nur ca. 1 Autostunde entfernte Städtchen Manuel Antonio, wo wir in dem schönen Hotel Plaza Yara übernachteten. Da wir uns bereits ziemlich am Ende unseres Roadtrips in Costa Rica befanden, wollten wir noch ein paar entspannende Strandtage genießen. Und dafür eignet sich Manuel Antonio wirklich sehr. Besonders der Playa Espadilla hat uns unglaublich gut gefangen und war für uns einer der schönsten Strände unserer Costa Rica Reise. Den Strand kann man sogar mit dem Auto (4×4 !) befahren und hat dadurch die Möglichkeit quasi aus seiner Heckklappe heraus zu picknicken. Unter den schönen großen Palmen, Bäumen und Faultieren in den Ästen haben wir die Zeit mit einer leckeren Kokosnuss genossen. Einfach herrlich.

Der Nationalpark Manuel Antonio stand natürlich auch auf unserer To-Do-Liste. Bereits beim Parken und am Eingang bemerkten wir, dass es hier etwas voller werden könnte. Der Einlass war für Costa Rica untypisch sehr streng geregelt: Es erfolgt eine Taschenkontrolle und bestimmte Geräte, wie z.B. eine Drohne, dürfen nicht mit in den Park genommen werden und müssen in ein dafür vorgesehenes Schließfach gesperrt werden. 

Während der anfängliche Hauptweg noch voller Besucher war, verlief sich dies nach den ersten Kilometern deutlich, so dass man auf einigen Wanderwegen sogar wieder ganz für sich war. Daher konnten wir wieder in Ruhe viele Tiere beobachten, wie zum Beispiel eine Kapuzineraffenmama mit ihrem süßen Kleinen und auch Schlangen und Giftpfeilfrösche bekamen wir zu Gesicht. Auch die Strände innerhalb des Parks sind wirklich toll und mit die schönsten die wir in Costa Rica gesehen haben.

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Tárcoles

Aufgrund der längeren Fahrt zu unserem abschliessenden Ziel Santa Teresa, haben wir uns entschieden einen Stopover in Tárcoles zu machen. Die Fahrt dorthin dauerte von Manuel Antonio aus 1,5 Stunden. Hier haben wir uns für eine Nacht in die Cerro Lodge eingemietet. Bevor es für uns am nächsten Morgen zur Crocodile Bridge am Tárcoles Fluss ging, entdeckten wir ein Tier, welches wir zuvor noch nicht gesehen hatten. Nachts hatte sich ein Skorpion in unser Zimmer geschlichen und sich auf unserem Packsafe ausgeruht. Glücklicherweise hat Sascha ihn entdeckt – der Biss wäre zwar nicht tödlich, dafür aber sehr schmerzhaft gewesen. Eine Erfahrung auf die wir gerne verzichtet haben. Nach dem kleinen Schreck ging es dann zur besagten Brücke und wir müssen gestehen, dass wir leider nicht sehr begeistert waren. Der Ort ist voller Straßenhändler, die einem aufdringlich ihren „Touristennippes“ anbieten und wir sind uns ziemlich sicher, dass die (wirklich respekteinflössenden) Krokodile von den Einheimischen angefüttert und am Ort gehalten werden, um als Touristenattraktion zu dienen. Das war zumindest unser Eindruck.

Santa Teresa

Zum Abschluss unserer Costa Rica Reise ging es für uns an die Südspitze der Nicoya-Halbinsel. In Santa Teresa haben wir uns die wirklich sehr toll eingerichtete Unterkunft „The Green House“ ausgesucht, auch um dort Saschas Geburtstag zu feiern. Die Unterkunft bietet drei große, geräumige Apartments mit genialem Ausblick auf der Terrasse. An den Sonnenuntergängen dort konnten wir uns gar nicht satt sehen. Hier haben wir einige Tage einfach nur die Seele baumeln lassen und die Stadt Santa Teresa erkundet, welche besonders bei Surfern sehr beliebt ist. Dadurch gibt es dort eine Menge wirklich cooler Bars und toller Restaurants. Hier können wir euch für vegetarische und vegan Gerichte besonders die „Drift Bar“ ans Herz legen. Die vegane Lasagne war z.B. wirklich sehr lecker und preislich für so einen beliebten Ort absolut ok.

Neben Entspannung an den Stränden Santa Teresas stand auch eine Wanderung zum Montezuma Wasserfall auf dem Programm. Der Weg zum Wasserfall dauert zwar nur ca. 30 Minuten, ist aber trotzdem etwas tricky. Vor allem weil man ein gutes Stück durch den Fluss laufen muss, was selbst mit Wasserschuhen aufgrund der vielen Steine sehr rutschig werden kann. Um ein paar Meter des Flusses zu überwinden kann man sich auch seitlich an einem Handseil entlang hangeln, was ein wenig abenteuerlich aussieht, aber eine Menge Spass macht. Der Montezuma Wasserfall selbst besteht eigentlich aus drei einzelnen Wasserfällen und dazugehörigen Pools, die aber auch nicht immer unbedingt leicht zu erreichen sind. Uns hat die Wanderung zum unteren Wasserfall zumindest gereicht und wir fanden den Anblick traumhaft schön, so dass wir einige Zeit einfach nur dort saßen und die Natur genoßen haben.

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San José

Am vorletzten Tag unserer Costa Rica Reise ging es für uns in einer langen 6stündigen Fahrt nach San Jose. Wir hatten dort bereits ein paar Tage vorher online einen Termin, für einen Antigen-Test vereinbart, den wir für unsere Weiterreise in die USA benötigten. In Costa Rica gibt es eine Menge Test-Möglichkeiten, hier lohnt es sich allerdings vorher zu recherchieren und die Preise zu vergleichen. In Santa Teresa hätte uns der Test weit mehr gekostet – daher haben wir uns für die Clinica Biblica in San Jose entschieden, die Covid 19-Tests über ein Drive Thru System anbietet. Den Termin kann man hier online machen und fährt dann zur entsprechenden Zeit einfach in die Parkgarage. Der Test wird durch das Fenster im Auto durchgeführt. Der Antigen-Test kostete uns pro Person jeweils ca. 40 Euro. Das Testergebnis bekamen wir innerhalb von nicht mal 2 Stunden per E-Mail zugesandt und konnten dieses dann bei der Fluggesellschaft hochladen, so dass unserer Weiterreise nichts mehr im Wege stand.

Nach dem Besuch im Testzentrum ging es für uns schnurstracks zur Mietwagenstation, um danach wieder in unser Hotel am Flughafen einzuchecken und uns auf unsere Weiterreise nach Los Angeles zu freuen.

Unser Fazit

Costa Rica ist ein wirklich wunderschönes und vielseitiges Land mit einer faszinierenden Tierwelt und bestens geeignet für eine Reise nach Mittelamerika, auch ohne Spanisch-Kenntnisse. In der Regel kommt man dort gut mit Englisch oder aber einer Übersetzungs-App weiter und das Fahren mit dem Mietwagen ist für geübte Autofahrer auch kein Problem. Wir haben uns immer sehr sicher und wohl gefühlt und nehmen einzigartige Erinnerungen mit aus dieser wunderbaren Zeit.

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