Hof, Kulmbach & Kronach – Städtereise durch den Frankenwald

Der Frankenwald hat uns total überrascht. Wer Ruhe, Natur und ein bisschen Kultur sucht, findet hier eine Region, die überraschend lebendig ist – und gleichzeitig richtig entspannt. Zwischen dichten Wäldern und historischen Städten gibt es viel zu entdecken, von traditionellen Handwerksbetrieben bis zu modernen Cafés.

Als erster „Qualitätsnaturpark“ Deutschlands zeigt der Frankenwald, dass Urlaub auch ohne große Menschenmengen funktioniert. Wander- und Radwege, kleine Orte abseits der Hauptstraßen und regionale Spezialitäten machen das Reisen hier angenehm langsam und abwechslungsreich.

Im Herzen der Region liegen drei Städte: Kulmbach, Kronach und Hof. Jede hat ihren eigenen Charakter. Kulmbach punktet mit Braukunst und lebhaften Festen, Kronach mit seiner imposanten Festung Rosenberg und einer kreativen Stadtgestaltung, und Hof überrascht mit Kunst und spannender Geschichte.

In diesem Artikel nehmen wir Dich mit auf unseren Trip durch den Frankenwald. Wir erzählen von Orten, die uns begeistert haben, und Momenten, in denen wir gemerkt haben: Dieser Landstrich steckt voller spannender Überraschungen.

Was dich erwartet..

Kulmbach - Die heimliche Hauptstadt des Bieres

In Kulmbach spürst du sofort, dass hier Tradition und Handwerk mehr sind als bloße Schlagworte. Die Stadt am Rand des Frankenwalds ist untrennbar mit Bier verbunden und nennt sich selbstbewusst die „heimliche Hauptstadt des Bieres“.

Die Altstadt hat einen bodenständigen Charme. Zwischen liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern liegen kleine Läden, Cafés und Metzgereien, die nicht für Touristen inszeniert sind, sondern den Alltag der Einheimischen prägen. Dieses unverfälschte Bild macht den besonderen Reiz aus.

Wenn du durch die Gassen spazierst, entdeckst du eine Stadt, die viel über fränkische Lebensart, traditionsreiches Handwerk, ihre Geschichte und eine tief verwurzelte Bierkultur erzählt.

Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten ist Kulmbach auch wirtschaftlich ein fester Ankerpunkt der Region. Mit rund 25.000 Einwohnern ist es Sitz traditionsreicher Unternehmen, vor allem in der Lebensmittelbranche. Viele Betriebe sind seit Generationen familiengeführt, und das Handwerk ist eng mit der Region verwoben. Gleichzeitig hat Kulmbach einen modernen Bildungszweig: Das Wissenschaftszentrum der Universität Bayreuth forscht hier zu Biowissenschaften und Lebensmitteltechnologie – ein passender Bezug zur Brautradition.

Die Stadt ist kompakt aufgebaut, vieles liegt rund um die Altstadt, die sich bequem zu Fuß erkunden lässt. Gepflegte Straßen, kurze Wege und eine funktionierende Infrastruktur machen Kulmbach zu einem Ort, der nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch lebt. Wenn du hier unterwegs bist, bekommst du mehr als nur hübsche Fassaden – du lernst eine fränkische Kleinstadt kennen, die ihre Wurzeln kennt und trotzdem im Hier und Jetzt steht.

Kulmbach Marktplatz

Unser Tipp:
In Kulmbach erwarten dich spannende Stadtführungen, die dir den Ort aus unterschiedlichen Blickwinkeln näherbringen. Ob du dich für die reiche Geschichte der heimlichen Bierhauptstadt interessierst oder lieber versteckte Ecken und lokale Anekdoten entdecken möchtest, hier findest du für jeden Geschmack das passende Angebot. Auf den Touren lernst du nicht nur beeindruckende historische Gebäude kennen, sondern erfährst auch, wie Kulmbach seine Tradition mit moderner Lebendigkeit verbindet. So kannst du die Stadt bewusst und mit frischen Eindrücken erleben, statt nur flüchtig vorbeizuschauen.

Mehr Infos zu den verschiedenen Stadtführungen findest du hier.

Sehenswürdigkeiten und Events in Kulmbach

Plassenburg / Zinnfigurenmuseum

In Kulmbach zieht sie alle Blicke auf sich: die Plassenburg. Hoch über der Stadt gelegen, ist die mächtige Festung schon von weitem zu sehen. Sie zählt zu den bedeutendsten Renaissancebauten Deutschlands und erzählt bei einem Besuch weit mehr als nur ein Kapitel fränkischer Geschichte.

Einst Residenz der Hohenzollern, später preußische Garnison, ist sie heute vor allem eines: ein Ort, an dem Geschichte lebendig wird. Der Weg hinauf lohnt sich in jedem Fall, egal ob du zu Fuß durch die Altstadt gehst oder mit dem Auto bis zum Besucherparkplatz fährst. Oben angekommen öffnen sich für dich nicht nur die Tore zu einem imposanten Burghof, sondern auch ein weiter Blick über das Kulmbacher Land.

In der Plassenburg laden dich mehrere Museen zum Entdecken ein. Besonders beeindruckend ist das Deutsche Zinnfigurenmuseum mit über 300.000 Figuren – eine der größten Sammlungen weltweit. Hier steht auch das größte Diorama der Welt, ausgezeichnet mit einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde: ein detailreiches Panorama aus unzähligen Miniaturen, das historische Szenen zum Leben erweckt.

Der besondere Reiz der Plassenburg liegt in der Verbindung von wuchtiger Festungsarchitektur und feinen Details. Von außen wirkt die vierflügelige Schlossanlage fast abweisend, im Inneren überrascht sie dich mit eleganten Arkadenhöfen und liebevoll gestalteten Reliefverzierungen.

An manchen Tagen werden Führungen angeboten, die dir noch tiefere Einblicke in die wechselvolle Geschichte der Burg geben. Wenn du einfach nur den Ausblick genießen möchtest, findest du auf der Terrasse über dem Burghof den perfekten Platz. Der Blick über Kulmbach und den Frankenwald zeigt dir eindrucksvoll, warum dieser Ort über Jahrhunderte so umkämpft war.

  • Festungsberg 27, 95326 Kulmbach
Aussicht auf die Plassenburg in Kulmbach
Innhof der Plassenburg in Kulmbach
Zinnfigurenmuseum Plassenburg Kulmbach
Zinnfigurenmuseum Plassenburg Kulmbach

Museen im Mönchshof

Im Mönchshof in Kulmbach erwarten dich gleich drei Museen, die dir die kulinarische Geschichte der Region auf besondere Weise näherbringen. Das Bayerische Brauereimuseum, das größte seiner Art in Bayern, zeigt anschaulich, wie das Bierbrauen von den frühen Kulturen über die Mönche im Mittelalter bis in die heutige Zeit funktioniert. Besonders spannend ist die gläserne Museumsbrauerei, in der du den Brauprozess live verfolgen und natürlich auch das hauseigene Bier verkosten kannst. Unser Favorit: das fruchtig-hopfige „Rote Hilde“.

Das Deutsche Gewürzmuseum nimmt dich mit auf eine faszinierende Reise durch die Welt der Gewürze. Hier entdeckst du nicht nur exotische Düfte und Geschichten von der Seidenstraße, sondern erfährst auch, welche Rolle Gewürze in Wissenschaft, Medizin und Kultur gespielt haben – ein Erlebnis für alle Sinne.

Im Bayerischen Bäckereimuseum dreht sich alles um Brot als Grundnahrungsmittel und Kulturgut. Die Ausstellung führt vom alten Ägypten über das Mittelalter bis zur Industrialisierung und präsentiert handwerkliche Geräte, alte Mühlen und sogar ein Backhäuschen aus dem 17. Jahrhundert. So entsteht ein lebendiger Eindruck davon, wie viel Geschichte und Arbeit in einem einfachen Brotlaib steckt.

Hier begegnen sich Geschichte, Handwerk und Genuss auf engem Raum – abwechslungsreich, anschaulich und mit Liebe zum Detail präsentiert.

  • Hofer Str. 20, 95326 Kulmbach

Kulmbacher Bierwoche

Die Kulmbacher Bierwoche gehört zu den größten Bierfesten in Bayern und ist ein echtes Highlight für alle Bierliebhaber. Jedes Jahr ab Juli verwandelt sich die Stadt in ein lebendiges Festgelände, das Besucher aus der ganzen Region anzieht – und das aus gutem Grund.

In dem großen Festzelt findest du zahlreiche Brauereistände, an denen du die Spezialitäten der lokalen Brauereien probieren kannst. Die Atmosphäre ist entspannt und bodenständig, besonders abends herrscht hier pure Feierlaune.

Neben dem Bier stehen auch die kulinarischen Klassiker aus Kulmbach im Mittelpunkt. Deftige Fleischgerichte, Käseplatten und regionale Spezialitäten wie der Bratwurststollen sorgen dafür, dass du gut gestärkt durch den Tag kommst.

Die Bierwoche bietet außerdem ein buntes Rahmenprogramm mit Live-Musik bekannter Schlager- und Volksmusikgrößen sowie Auftritten traditioneller Blasmusikkapellen. Meist bleibt es familiär und überschaubar – genau das macht den besonderen Charme aus.

Wer authentische bayerische Bierkultur erleben möchte, sollte die Kulmbacher Bierwoche unbedingt in seine Frankenwald-Tour einplanen.

Hier findest du mehr Infos zur Kulmbacher Bierwoche.

Kronach - Lebendiges, authentisches Mittelalter

Kronach liegt am südlichen Rand des Frankenwalds und zählt zu den am besten erhaltenen mittelalterlichen Städten Oberfrankens. Der kompakte Stadtkern zieht sich entlang dreier Flusstäler den Berg hinauf, überragt von der mächtigen Festung Rosenberg, einer der größten noch erhaltenen Festungsanlagen Deutschlands.

Beim Bummel durch die Gassen entdeckst Du Bürgerhäuser, Kirchen und das alte Rathaus – viele davon aus dem 16. und 17. Jahrhundert, original erhalten oder sorgfältig restauriert.

Die Stadt hat eine lange Tradition im Bauhandwerk und in der Kunst. Als Geburtsort des Renaissance-Malers Lucas Cranach begegnet Dir sein Name an vielen Stellen, angefangen beim Stadtnamen. Auch heute ist der Bezug zur Region spürbar: Viele Geschäfte, Restaurants und Werkstätten setzen auf Produkte aus der Umgebung und auf fränkische Spezialitäten.

Feste wie das Kronacher Freischießen oder Konzerte in der Festung zeigen, dass Kronach lebendig bleibt. Geschichte und Gegenwart gehen hier Hand in Hand – und genau das macht den besonderen Reiz der Stadt aus.

Bamberger Tor Kronach

Sehenswürdigkeiten und Events in Kronach

Hexenturm

Der Hexenturm in Kronach zählt zu den eindrucksvollsten Zeugnissen der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Schon von weitem fällt seine wuchtige Gestalt ins Auge. Er wurde im 15. Jahrhundert errichtet und war Teil der Verteidigungsanlage. Gleichzeitig diente er als Gefängnis, in dem auch Menschen eingesperrt wurden, die man der Hexerei beschuldigte.

In der frühen Neuzeit blieb Kronach nicht von Hexenprozessen verschont. 

Zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert kam es in der Stadt und im Umland zu mehreren Verfahren. Manche Angeklagte wurden gefoltert, andere hingerichtet. Der Name Hexenturm erinnert einen an diese Zeit und macht bewusst, wie sehr Aberglaube und Machtmissbrauch das Leben vieler Menschen beeinflussten.

Oben in der Turmspitze entdeckst du heute eine kleine Ausstellung mit Informationstafeln, die dir die Geschichte der Hexenverfolgung in der Region näherbringt. Sie erzählt von Einzelschicksalen und erklärt die Hintergründe dieser düsteren Epoche. Von der Aussichtsplattform in rund 30 Metern Höhe hast du einen weiten Blick über die Dächer Kronachs und die sanften Hügel des Frankenwaldes. Die massiven Mauern und schmalen Fensteröffnungen lassen dich spüren, wie gut die Stadt einst geschützt war.

Ein Spaziergang entlang der historischen Stadtmauer führt dich direkt zum Hexenturm und zeigt dir, wie eng in Kronach Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind.

  • Marktplatz, 96317 Kronach

Unser Tipp:
Nimm unbedingt an der Stadtführung Hexen und Heldinnen teil. Der Rundgang führt durch die Altstadt und erzählt von Frauen, die hier einst lebten – von mutigen Persönlichkeiten bis zu jenen, die der Hexenverfolgung zum Opfer fielen. Die Führung bietet spannende Einblicke in die Stadtgeschichte und zeigt, welche Rolle Frauen in früheren Zeiten spielten. Alles ist gut recherchiert und atmosphärisch aufbereitet, ohne ins Kitschige abzurutschen. Ideal, wenn du noch tiefer in die Geschichte der Stadt eintauchen möchtest.

Mehr Infos zur Stadtführung gibt es hier.

Landesgartenschau-Park

Am Stadtrand von Kronach lädt dich der Landesgartenschau-Park zu einer kleinen Auszeit ein. Das Gelände wurde 2002 für die bayerische Landesgartenschau angelegt und hat sich seitdem zu einer grünen Oase am Rand der Altstadt entwickelt. Du kannst über weitläufige Wiesen schlendern, bunte Blumenbeete und steinerne Skulpturen bestaunen. An warmen Tagen finden hier Konzerte und Veranstaltungen statt, doch auch ohne Programm ist der Park ein schöner Ort, um im Gras zu sitzen, die Beine auszustrecken und die ruhige Atmosphäre zu genießen.

  • Pfählangerstraße 23, 96317 Kronach
Landesgartenschau-Park Kronach

Festung Rosenberg

Schon von Weitem kündigen sich die mächtigen Mauern der Festung Rosenberg an. Sie sitzt wie ein steinerner Wächter über Kronach und erzählt Geschichten aus Jahrhunderten wechselvoller Vergangenheit. Ursprünglich als mittelalterlicher Bergfried erbaut, entwickelte sie sich im Lauf der Zeit zu einer der am besten erhaltenen Renaissance-Festungen Deutschlands. Immer wieder wurde sie erweitert, verstärkt und den Anforderungen neuer Verteidigungstechniken angepasst.

Die Anlage beeindruckt durch ihre Ausmaße und ihre Vielfalt. Die Fränkische Galerie und die Ausstellung „Festungen – Frankens Bollwerke“ öffnen hier ihre Türen. 

Im Inneren der Festung lädt die Bastion Marie zu einer Pause ein. Hier sitzt man gemütlich im Biergarten und genießt eine sehr gute Küche, die klassische fränkische Gerichte modern interpretiert.

Auf der Festung ist sogar eine Übernachtung möglich. Wo genau, das verraten wir später. Vom Mauerrundgang aus reicht der Blick weit über die Stadt und den Frankenwald. Die Verbindung aus Geschichte, Architektur und Landschaft macht diesen Ort zu einem besonderen Ziel. Regelmäßig stattfindende Veranstaltungen und Konzerte füllen die Festung mit Leben und schaffen eine Atmosphäre, die man nicht so schnell vergisst.

  • Festung 1, 96317 Kronach
Festung Rosenberg Aussicht Kronach

Fränkische Galerie

Die Fränkische Galerie in der Festung Rosenberg in Kronach beherbergt eine bedeutende Sammlung mit Werken von Lucas Cranach dem Älteren. In einem eigenen Saal hängt unter anderem das Gemälde „Christus und die Ehebrecherin“, ein Meisterwerk der Renaissance.

Neben Cranach erwarten dich Werke weiterer fränkischer Künstler aus Mittelalter und Renaissance. Die mächtigen Mauern der Festung und die kunstvollen Exponate schaffen zusammen eine besondere Atmosphäre. 

Die mächtigen Mauern der Festung und die kunstvollen Exponate ergeben zusammen ein eindrucksvolles Erlebnis. Ein Besuch der Fränkischen Galerie gehört in Kronach unbedingt dazu.

  • Festung Rosenberg, 96317 Kronach
Fränkische Galerie Festung Rosenberg Kronach

Unterkunftstipp - JUFA Hotel Festung Rosenberg

Wie schon erwähnt, hast du sogar die Möglichkeit, in den historischen Mauern der Festung Rosenberg zu übernachten – und zwar im JUFA Hotel. Hier verbindet sich Geschichte mit zeitgemäßem Komfort. Die alten Gemäuer wurden so umgebaut, dass du mitten im mittelalterlichen Ambiente wohnst und trotzdem alle Annehmlichkeiten eines modernen Hotels genießt.

Die Zimmer sind hell und praktisch eingerichtet, ideal für Familien, Paare oder Alleinreisende, die einen entspannten Aufenthalt suchen. Am Morgen erwartet dich ein tolles Frühstücksbuffet, das dich für deinen Tag im Frankenwald stärkt.

Direkt vor der Tür liegt die Festung selbst, eine der am besten erhaltenen ihrer Art in Deutschland. Hier kannst du auf Erkundungstour gehen, an Führungen teilnehmen oder einfach die Aussicht genießen. Das JUFA Hotel ist damit ein perfekter Ausgangspunkt, um Kronach und seine Umgebung zu entdecken.

  • Festung 1, 96317 Kronach

Ausflugstipp - Sommerrodelbahn Fröschbrunna-Coaster

Der Fröschbrunna-Coaster am Stadtrand von Kronach sorgt das ganze Jahr über für Fahrspaß. Nach dem Start zieht dich der Lift rund 250 Meter den Hang hinauf. Von dort oben reicht der Blick weit über Kronach und das Rodachtal. Die Abfahrt führt 650 Meter talwärts, vorbei an Kurven, durch kleine Waldstücke und offene Wiesen, insgesamt 60 Meter tiefer als der Startpunkt. Du kannst allein oder zu zweit fahren und bestimmst dabei jederzeit das Tempo. Im Sommer ist die Bahn täglich in Betrieb, während sie im Winter meist an Wochenenden geöffnet hat. Direkt nebenan lädt das Wirtshaus „Zum Fröschbrunna“ zu einer Stärkung ein – hier gibt es fränkische Spezialitäten und hausgemachten Kuchen.

  • Fröschbrunn 3, 96317 Kronach
Fröschbrunna-Coaster
Fröschbrunna-Coaster

Hof - Die größte Stadt im Frankenwald

Hof liegt im äußersten Norden Bayerns, nah an der Grenze zu Thüringen und Sachsen. Mit rund 45.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt im Frankenwald und wirkt im Vergleich zu Kulmbach oder Kronach weniger mittelalterlich, dafür urbaner und vielfältiger. Hof hat Industriegeschichte, Strukturwandel und Neuanfang erlebt – was das Stadtbild bis heute beeinflusst.

Lange war Hof ein Zentrum der Textilindustrie. Auch wenn viele Betriebe verschwunden sind, erkennst Du ihre Spuren noch in alten Fabrikgebäuden und Gewerbeparks. Heute prägen Logistik, Maschinenbau und Lebensmittelproduktion die Wirtschaft.

Die Hochschule bringt junge Menschen und neue Ideen in die Stadt, Wirtschaft und Verwaltung arbeiten eng zusammen, und in innovativen Projekten zeigt sich der Wille zum Aufbruch.

Trotz aller Moderne findest Du in Hof auch eine überraschend lebendige Altstadt mit Marktplatz, Rathaus, alten Bürgerhäusern und kleinen Läden. Besonders auffällig ist die Rolle der Kultur: Theater, Kunsthaus, Festivals und eine aktive Musikszene zeigen, dass hier kulturell mehr passiert, als man vielleicht erwarten würde.

Sehenswürdigkeiten und Events in Hof

Bürgerpark Theresienstein

In Hof gehört der Bürgerpark Theresienstein zu den schönsten Orten, um mitten in der Stadt ins Grüne zu kommen. Weite, grüne Wiesen, schattige Spazierwege und ein beeindruckender Baumbestand, der bereits seit dem 19. Jahrhundert wächst, verleihen dem Park eine besondere Atmosphäre.

Der Theresienstein hat nicht nur landschaftlich viel zu bieten, sondern auch Geschichte. Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt, trägt er den Namen der bayerischen Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Zwischen alten Bäumen und gepflegten Wegen entdeckst du kleine Teiche und historische Gebäude, die von der langen Tradition des Parks erzählen.

Besonders schön ist die gelungene Verbindung von Natur und gestalteten Bereichen. Immer wieder öffnen sich ruhige Plätze, Bänke am Brunnenwasser laden zum Verweilen ein, und in stillen Ecken lässt es sich wunderbar lesen oder einfach abschalten. Familien freuen sich über die Spielplätze, die den Park auch für Kinder spannend machen.

Ein Besuch im Bürgerpark Theresienstein ist mehr als nur ein Spaziergang. Hier spürst du, wie Stadt und Natur harmonisch ineinandergreifen.

  • Theresienstein 1, 95028 Hof
Bürgerpark Theresienstein Hof
Bürgerpark Theresienstein Hof Brunnen

Botanischer Garten

Der Botanische Garten in Hof liegt fußläufig ganz in der Nähe vom Bürgerpark Theresienstein und lässt sich daher perfekt in deinen Spaziergang durch die Stadt integrieren. Wenn du gerade im Theresienstein unterwegs bist, kannst du einfach ein paar Minuten weitergehen und landest mitten im Botanischen Garten. Dort erwartet dich eine beeindruckende Vielfalt an Pflanzen, die auf rund zwei Hektar präsentiert wird. Mehr als 4000 Arten aus aller Welt sind hier versammelt, von heimischen Gewächsen bis zu exotischen Pflanzen im Tropenhaus. So hast du die Möglichkeit, in kurzer Zeit ganz unterschiedliche Pflanzenwelten zu entdecken und gleichzeitig eine kleine Auszeit in grüner Umgebung zu genießen.

  • Alte Plauener Str. 16, 95028 Hof
Botanischer Garten Hof Froschbrunnen
Botanischer Garten Hof Blumenbeet

Untreusee

Ein Abstecher zum Untreusee gehört in Hof einfach dazu. Direkt am Stadtrand gelegen, ist er ein beliebtes Naherholungsgebiet, an dem man den Alltag hinter sich lassen kann. Hier kannst du gemütlich spazieren, joggen oder einfach am Ufer sitzen und den Blick übers Wasser schweifen lassen. Im Sommer lockt der große Strandbereich mit Liegewiesen viele Besucher an, die schwimmen, sonnen oder den Tag am Wasser genießen möchten. Familien freuen sich über den Spielplatz und die Grillmöglichkeiten, und wer den See aus einer anderen Perspektive erleben will, leiht sich ein Tretboot.

Neu ist die Adventure-Golf-Anlage mit 18 Bahnen auf rund 2.500 Quadratmetern. Die barrierefreien Bahnen machen es leicht, gemeinsam mit Freunden oder Familie zu spielen, und bieten Spaß für jedes Alter.

Mitten im See liegt eine kleine Insel, geschmückt mit einem künstlerischen Windspiel, das sich sanft im Wind dreht. Von den hölzernen Aussichtsplattformen aus hast du einen besonders schönen Blick auf die Insel und den See, perfekt für ein paar Erinnerungsfotos oder einfach zum Innehalten.

Ein rund 6,6 Kilometer langer Weg führt einmal um den Untreusee. Er eignet sich für Spaziergänge, Joggingrunden oder eine entspannte Fahrradtour. Unterwegs laden immer wieder Bänke zum Verweilen ein. Ein besonderes Extra ist das wandelbare Labyrinth am See mit seinen Sackgassen und versteckten Bildern, das nicht nur Kinder spannend finden.

Der Untreusee verbindet Natur und Freizeitangebote auf eine ganz natürliche Weise und ist der perfekte Ort für eine kleine Auszeit vom Stadtleben.

Hofer Volksfest

Das Hofer Volksfest ist eines der größten Volksfeste in Oberfranken und zieht jedes Jahr Besucher aus der ganzen Region an. Rund um den Festplatz erwartet Dich eine Mischung aus teils riesigen, bunten Fahrgeschäften wie einem Freefall-Tower, aber auch Klassikern wie dem Autoscooter. Dazu kommen Bierzelte, regionale Spezialitäten und eine – trotz der Größe – gesellige Atmosphäre.

Besonders am Abend kommt Stimmung auf, wenn sich der Platz in ein Lichtermeer verwandelt. Ein Highlight unseres Besuchs war das Feuerwerk. Wir haben es nicht vom Boden aus betrachtet, sondern vom Riesenrad. Von dort oben hast Du einen weiten Blick über Hof, den Festplatz und die umliegende Landschaft. Wenn die bunten Funken direkt über Dir und gleichzeitig in der Ferne explodieren, fühlt es sich an, als wärst Du mittendrin. Dieses Erlebnis macht das Volksfest in Hof noch ein Stück unvergesslicher.

  • Volksfestplatz, 95030 Hof
Hofer Volksfest Riesenrad

Hier findest du mehr Infos zum Hofer Volksfest.

Schlappentag

Am Montag nach Trinitatis, also genau eine Woche nach Pfingsten, pulsiert Hof vor Leben – denn dann ist Schlappentag. Was im 15. Jahrhundert als Pflichttermin für eine Schießübung der Hofer Handwerker und Bürger begann, hat sich längst zu einem der größten Volksfeste der Region entwickelt. Schon früh am Morgen zieht ein bunter Umzug durch die Innenstadt. Schützen in historischen Uniformen marschieren zu Musik, und an jeder Ecke stehen Menschen, die einfach nur mitfeiern wollen. Richtig besonders wird es, wenn du dir ein Glas vom berühmten Schlappenbier gönnst. Dieses kräftige, malzige Bier wird eigens für den Schlappentag gebraut und ist nur zu dieser Zeit erhältlich – eine einmalige Gelegenheit, eine Bierspezialität zu probieren, die es sonst nirgendwo gibt.

Mehr Infos zum Schlappentag findest du hier.

Unterkunftstipp - Hotel Maxplatz

Das Hotel Maxplatz liegt mitten in Hof, direkt am historischen Maxplatz. Hier schläfst du in individuell gestalteten Zimmern mit moderner Ausstattung und startest mit einem herzlichen Frühstück aus regionalen Spezialitäten in den Tag. Dank der zentralen Lage erreichst du Sehenswürdigkeiten wie den Theresienstein oder den Botanischen Garten in wenigen Minuten zu Fuß. Ein perfekter Ausgangspunkt, um Hof und den Frankenwald zu entdecken.

  • Maxpl. 7, 95028 Hof

Unser Fazit

Kulmbach, Kronach und Hof – jede dieser drei Städte hat unseren Frankenwald-Trip zu etwas Besonderem gemacht. Jede erzählt ihre eigene Geschichte und hat ihren ganz eigenen Charakter – genau das macht die Region für uns so besonders. Überall wurden wir herzlich empfangen, konnten die fränkische Gastfreundschaft erleben und natürlich auch das ein oder andere lokale Bier genießen. Für uns steht fest: Wir kommen definitiv wieder.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit Frankenwald Tourismus.

Weitere Infos über den Frankenwald findest du hier:

www.frankenwald-tourismus.de

Hast du noch Fragen zu unserer Reise durch den Frankenwald oder warst du vielleicht selbst schon dort?  Schreibe uns gerne einen Kommentar.